Beetplanung: das muss doch auch einfach gehen

Die Themen Anbauplanung, Beetplan erstellen, Mischkulturen zusammenstellen usw. sind nicht gerade die Lieblingsbeschäftigungen vieler Hobbygärtner. Das ist aber gleich doppelt schade.
Zum einen, weil so ein Anbauplan uns wirklich gute Dienste auf dem Weg zum naturnahen und biologischen Gärtnern leisten kann. Zum anderen, weil es gar nicht so kompliziert sein muss, einen Anbauplan für den Gemüsegarten zu erstellen, wie es allgemein wahrgenommen wird. Denn, man darf es sich auch einfacher machen!

Inhalt

ANBAUPLANUNG LEICHT(ER) GEMACHT

Mein allererstes Produkt zum Thema Garten war mein Gartentagebuch, gefolgt von einer ersten Version einer Anleitung für die Anbauplanung.
Das was mich nämlich dazu gebracht hat, all das hier zu beginnen, waren die Gedanken „das muss doch auch einfach(er) gehen„, „das muss doch für jeden machbar sein„. Denn was ich immer wieder gelesen habe, war, wie kompliziert es sei, einen Anbauplan zu erstellen und wie überfordernd es sei, all die Regeln zu einem Beetplan zusammenzubringen.

Natürlich könnte man sagen, es gehe ja auch ohne Beetplanung und natürlich wächst das Gemüse auch ohne. Ich finde dennoch, dass diese sinnvoll ist (s.u.).
Gerade deswegen finde ich, das Thema Anbauplanung muss seinen Ruf als „Raketenwissenschaft“ verlieren.
Wir dürfen Techniken finden, mit denen jedeR seine Beete im Sinne der Mischkultur und mit einer sinnvollen Fruchtfolge planen kann, wenn sie/er das möchte.
Dazu gehört es, zu lernen, was wichtig ist – für die positiven Wirkungen dieser Methoden und damit auch für uns – und worauf wir verzichten können.
Am Ende bleibt es vielleicht noch etwas „Gefriemel“ für den Feinschliff, aber die Anbauplanung ist nichts, was so kompliziert ist, dass man dafür 20 Jahre Erfahrung als Gärtner braucht.

Wenn wir ein paar Prioritäten setzen und es uns so leicht wie möglich machen, können wir alle so viel oder wenig biogärtnern, wie wir es eben für richtig halten.

WAS IST ÜBERHAUPT EIN ANBAUPLAN?

Nachdem ich nun viel über Anbaupläne und Beetplanung gesprochen habe, stellt sich wahrscheinlich die Frage was diese Begriffe eigentlich bedeuten.

Ich muss gestehen, dass ich die beiden Begriffe häufig synonym verwende, obwohl sie durchaus unterschiedliche Dinge meinen.

Ein Beetplan ist erstmal einfach ein Plan/eine Zeichnung, welche Pflanzen wie in einem Beet stehen.
Ein Beetplan kann für den Anbau von Gemüse, ebenso wie für die Anlage eines Staudenbeetes genutzt werden.
In jedem Fall geht es dabei darum, die Pflanzen so anzuordnen, dass alle Pflanzen genug Platz und Licht bekommen und dass sich – im Falle der Zierpflanzen – ein harmonisches Bild ergibt.
In einem Beetplan würdest du also beispielsweise festlegen, dass die höheren oder rankenden Pflanzen im Beet weiter hinten stehen und du sie mit niedrigeren Pflanzen unterpflanzt. 

Die Anbauplanung geht weiter.
In einem Anbauplan legst du fest, wann du welche Pflanzen gemeinsam anbaust und ggf. auch, was du an dieser Stelle in Zukunft anbauen wirst.
Du legst hierin also nicht nur die Mischkultur, sondern gegebenenfalls auch die Fruchtfolge fest.

Meistens gehört zu einem Anbauplan auch ein Beetplan, während ein Beetplan auch alleine funktioniert.

Beetplan:
- Anordnung der Pflanzen
- Nutz- & Zierpflanzen
- funktioniert ohne Ergänzungen

Anbauplan:
- Mischkultur
- Fruchtfolge
- oft + Beetplan

WARUM EIN ANBAUPLAN SINNVOLL IST

Wozu nun das ganze?

Ein bisschen ist es ja schon in der Erklärung angeklungen. Bei der Anbauplanung geht es vor allem darum, für unsere Pflanzen die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen.

Während in der Natur die Bedingungen bestimmen, was und wer nebeneinander wächst, wollen wir im (Gemüse-) Garten gezielt bestimmte Dinge anbauen. Wir müssen also die Bedingungen schaffen, damit diese Pflanzen auch gut wachsen.

Wenn wir Wert auf naturnahes Gärtnern legen und auf synthetische Mittel verzichten wollen, können Methoden wie das Gärtnern in Mischkultur und die Beachtung der Fruchtfolge Wege sein für diese guten Voraussetzungen zu sorgen. Eine solche durchdachte Bepflanzung kann Konkurrenz um Nährstoffe vermeiden und Schädlingsbefall eindämmen.

Gerade das „natürliche“ Gärtnern im Einklang mit der Natur benötigt also eventuell etwas mehr gedankliche Vorarbeit, wenn wir dabei nicht der Natur alleine überlassen wollen, was in unseren Gärten wächst.

Das alles kann ein Anbauplan:

  • Es klingt ganz banal, aber mit einem Plan vergisst du (fast) nichts, was du dir vornimmst. Das Gartenjahr ist lang und spätestens im Mai habe ich meine Überlegungen von März vergessen, wenn ich sie nicht aufschreibe. Es wäre aber sehr schade, wenn deine tollen Ideen für den Garten vergessen werden, also mach dir einen Plan.
  • Die meisten von uns haben wahrscheinlich eher knapp bemessenen Platz für ihre Beete. Wenn du nun ohne Plan pflanzt, ist es schwieriger, den Platz bestmöglich zu nutzen, als wenn du dir vorher Gedanken dazu machst, wie du deine Pflanzen sinnvoll kombinieren kannst.
  • Vermutlich bekommst du mit einer guten Planung auch mehr Ertrag, weil du
    • gestaffelt aussäst.
    • mehrere Kulturen hintereinander anbaust.
    • gute Mischkulturen beachtest, die sich gegenseitig unterstützen anstatt sich im Wachstum zu stören.
  • Der wichtigste Grund für mich ist, dass ein guter Anbauplan einen gesunden Garten fördert: Wenn du auf eine sinnvolle Mischkultur und die Fruchtfolge achtest, kannst du auf natürliche Weise etwas gegen Schädlinge, für deinen Boden, für Artenvielfalt und für dich tun (weniger Arbeit, gesunder Garten).

Anstatt uns über die Pläne und das Einhalten der „Regeln“ zu ärgern, können wir diese also als Hilfestellung sehen, um auf naturfreundliche Art unsere Gärten und Balkone bewirtschaften zu können.

Denn – ganz ehrlich – weder sind wir so genial wie die Natur und können solche Dinge intuitiv, noch wollen wir dem Zufall überlassen, ob unser Gemüse wächst, oder?

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