Fruchtfolge im Gemüsegarten: wie, was, warum

Dein Pflanzplan für die Saison steht oder vielleicht sind deine Beete schon bepflanzt.
Aber hast du auch daran gedacht, wie es danach weitergeht?

Zu einem Beetplan gehört nämlich nicht nur die Planung eines Gartenjahres. Um deinen Boden zu pflegen und Schädlinge zu vermeiden, ist es wichtig, langfristig zu denken. Deshalb ist die sogenannte Fruchtfolge Teil eines guten Anbauplans.

Erfahre im Folgenden, was es mit dem Fruchtwechsel auf sich hat und wie du ihn in deinem Garten umsetzen kannst.

Inhalt

WAS BEDEUTET FRUCHTFOLGE?

Die Fruchtfolge beschreibt, wie sich die Kulturen auf einem Beet abwechseln, also welche Gemüse nacheinander auf der selben Fläche wachsen.

Dabei geht es allerdings nicht nur um genau das selbe Gemüse, sondern vielmehr um die Pflanzenfamilien.

PFLANZENFAMILIEN

Alle Pflanzen sind in der biologischen Systematik in verschiedene Familien eingeteilt, die bestimmte Merkmale – z.B die Blütenform (Doldenblütler, Lippenblütler,…) – teilen.
Die Pflanzenfamilien der Gemüse sind wichtig, weil Pflanzen aus der gleichen Familie außerdem einen ähnlichen Nährstoffbedarf haben, sowie ähnliche Schädlinge anziehen.
Deshalb sind Pflanzen einer Familie meistens keine guten Partner im Beet und sollten nicht in aufeinander folgenden Jahren im selben Beet angebaut werden.

WOZU DIE FRUCHTFOLGE EINHALTEN?

Aus den Eigenschaften der Pflanzenfamilien ergibt sich, weshalb die Einhaltung der sog. Fruchtfolge für einen gesunden Garten wichtig ist:

  • Schädlinge eindämmen:
    Ein wichtiger Grund, die angebauten Pflanzenfamilien in einem Beet abzuwechseln, ist die Eindämmung von Schädlingen. Wird ein Beet jedes Jahr gleich bepflanzt, können sich spezialisierte Schädlinge und Krankheiten gut dort etablieren. Wird im Folgejahr etwas anderes angebaut, können diese spezialisierten Schädlinge nicht einfach an Ort und Stelle verbleiben und sich ungehindert ausbreiten.
    Darum soll zwischen den Arten einer Pflanzenfamilie eine Anbaupause eingehalten werden. Die empfohlene Anbaupause ist je nach Pflanzenfamilie unterschiedlich lang (meist 3-7 Jahre).
  • Nährstoffe:
    Wie die Mischkultur verhindert auch die Fruchtfolge einen einseitigen Nährstoffentzug, da sich Kulturen mit unterschiedlichen Ansprüchen abwechseln.

FRUCHTFOLGE UMSETZEN

Die Umsetzung der Fruchtfolge im eigenen Garten ist, wenn man es genau nimmt, ein komplizierteres Unterfangen. Insbesondere, wenn man nicht sehr viel Platz hat, kann man hier schnell in Bedrängnis kommen.

Für die meisten Kulturen gibt es Tabellen mit den empfohlenen Anbauabständen, da die unterschiedlichen Kulturen unterschiedlich hartnäckige Schädlinge anziehen.
Das Problem mit diesen Richtlinien ist, dass die empfohlenen Anbauabstände von bis zu 7 Jahren im eigenen Garten schlecht umsetzbar sind. Denn wer hat schon so viele Beete?

Aber es gibt ein paar Lösungsansätze, wie du dennoch eine Fruchtfolge in deinem Garten etablieren kannst:

  • Manche Quellen betonen, dass die empfohlenen Anbauabstände erst eingehalten werden müssen, wenn die Kultur länger als 14 Wochen im Beet steht.
  • Bündle die Pflanzen einer Pflanzenfamilien in möglichst wenige Beete, soweit die Mischkultur es zulässt.
    So verteilst du nicht alle Pflanzenfamilien auf alle Beete, was eine Anbaupause unmöglich macht.
  • Wenn du sehr wenige Beete hast, überlege dir, ob du ggf. weniger verschiedene Sorten anbaust.
    Hast du zum Beispiel 6 Beete und möchtest Kohl anbauen, dessen empfohlener Anbauabstand 6 Jahre beträgt, kannst du eigentlich nur in einem Beet Kohl anbauen.
  • Baue „überzählige“ Gemüse einer Familie in zusätzlichen Pflanzgefäßen wie Kübeln an. Erstaunlich viele Gemüse wachsen auch im Topf sehr gut.

 

Willst du dennoch mehr von einer Pflanzenfamilie anbauen, musst du eben einen Kompromiss eingehen (das mache ich auch so):

Beherzige weiterhin den Rat, die Pflanzenfamilien auf so wenige Beete, wie möglich zu verteilen und halte eine Anbaupause von mindestens 3 Jahren auf allen Beeten ein.
Dann kannst du zum Beispiel maximal 1/4 deiner Beete mit Kreuzblütlern belegen.

Überlege dir gleich bei der Beetplanung, wie du im nächsten Jahr die Beete rotieren wirst, um die Fruchtfolge einzuhalten und schreibe es dir auf.
Von da an solltest du immer ungefähr die gleiche Bepflanzung der Beete (zumindest mit den gleichen Pflanzenfamilien in der Hauptkultur) einhalten.

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