Fragst du dich, was Schafwolle im Garten zu suchen hat (und ich rede nicht vom dicken Wollpulli, den ich durchaus auch bei der Gartenarbeit zu schätzen weiß)?

Schafwolle ist ein tolles Naturprodukt mit vielen guten Eigenschaften. Einige davon kannst du dir auch im Garten, im Hochbeet oder im Blumenkübel zu Nutze machen.

Wie du Schafwolle im Garten verwenden kannst

Schafwolle – das Multitalent im Garten

Als ich diesen Schafwolldünger vor etwa 2 Jahren entdeckt habe, habe ich mich erstmal ein bisschen eingelesen – und war schnell begeistert. Ich möchte mein Gemüse so natürlich und nachhaltig wie möglich anbauen. Gleichzeitig muss das Gärtnern aber auch in meinen Alltag passen, weshalb ich unkomplizierte und wirklich funktionierende Methoden und Hilfsmittel brauche. Und da hat die Schafwolle mit ihren vielfältigen tollen Eigenschaften mich einfach überzeugt:

Wolle gibt den Pflanzen langfristig die wichtigsten Nährstoffe und kommt dabei ohne künstliche Zusätze aus. Außerdem verbessert sie den Boden (ein Thema, das mir sehr wichtig ist) und sorgt dafür, dass ich seltener gießen muss. Einfach perfekt für meinen Garten und bestimmt auch für deinen.

Schafwolle zum Düngen

Wolle besteht hauptsächlich aus Keratin und hat damit eine ähnliche düngende Wirkung wie z.B. Hornspäne. Im Gegensatz dazu dürfen die Schafe allerdings nach dem Scheren weiterleben.
Schafwolle enthält die drei wichtigsten Nährstoffe, die Pflanzen benötigen: 10-17% Stickstoff, 3,5-7% Kalium und <0,1-0,2% Phosphat, sowie weitere Nährstoffe und Mineralstoffe. Damit ist Schafwolle zum Düngen jeglicher Pflanzen in deinem Garten oder auf dem Balkon geeignet.

Die Wolle kann die Nährstoffe erst freigeben, wenn sie von Bodenlebewesen zersetzt wird. Somit verhält sich Schafwolle wie ein organischer Langzeitdünger, der die Nährstoffe langsam und kontinuierlich abgibt. Dazu sind aber im Gegensatz zu künstlich hergestellten Düngern keine Plastikummantelungen nötig, die schließlich als Mikroplastik im Boden landen. Außerdem besteht durch den langsam fortschreitenden Zersetzungsprozess nicht die Gefahr der Überdüngung, die deinem Boden langfristig schaden würde.

Damit die Wolle von den Bodenlebewesen zersetzt werden und ihre Nährstoffe freigeben kann, muss sie in den Boden gelangen.
Möchtest du ein Beet mit bestehender Bepflanzung mit Schafwolle düngen, kannst du sie ab Anfang März ca. 5 cm tief mit der Hacke in die Erde einarbeiten.
Wird ein Beet neu bepflanzt, gib die Schafwolle/-pellets einfach mit in das Pflanzloch oder den Kübel.

Schafwolldünger im Blumentopf

Bodenverbesserung mit Schafwolle

Schafwolle kann auf zweierlei Arten zur Bodenverbesserungen in deinen Beeten beitragen. Zum einen entsteht bei der Zersetzung wertvoller Humus, der nährstoffreich ist und gut Wasser speichern kann. Zum anderen kann auch die Wolle selbst viel Wasser aufnehmen. Da die Wolle das Wasser nur langsam wieder abgibt, hilft auch die Wolle im Boden, die Wasserspeicherung des Bodens – oder in Hochbeet und Kübel – zu verbessern.
Damit hat Schafwolle sowohl kurz-, als auch langfristig positive Effekte auf deine Bodenqualität.

Gerade im Hochbeet oder in Kübeln, in denen die Erde deutlich schneller austrocknet als im Beet, kann Schafwolle als Wasserspeicher also auch sehr wertvoll sein.

Schafwolle als Mulch

Wolle kann auch zum Mulchen – also zum Bedecken unbewachsener Erde – verwendet werden. Insbesondere durch die guten wasserspeichernden Eigenschaften, kann sie so helfen, das Austrocknen des Bodens zu verhindern.

Außerdem sollen Schnecken nicht gerne über Schafwolle kriechen (oder wie auch immer man ihre Fortbewegung nennt?). Deshalb kann eine Mulchschicht aus Wolle oder ein Ring aus Wolle um deine Jungpflanzen auch zum Schutz deiner Pflänzchen vor Schnecken beitragen. Hier gilt es auszuprobieren, was in deinem Garten funktioniert.

Schafwolle als nachhaltige Ressource im Garten

Da die heutigen Schafe so viel Wolle haben, dass sie regelmäßig geschoren werden müssen, fällt dieses wertvolle Produkt regelmäßig an. Bei uns werden viele Schafe allerdings nicht wegen ihrer Wolle, sondern hauptsächlich zur Landschaftspflege gehalten, denn nicht die Wolle aller Schafrassen ist geeignet, um daraus Kleidung herzustellen. Dennoch ist dieser natürliche Rohstoff viel zu schade zum Wegwerfen.

Schafwolle im Garten zu verwenden, schließt somit einen Kreislauf in der Wertschöpfungskette. Wenn die Wolle aus deiner Nähe kommt, ist das natürlich um so besser. Wenn es bei dir in der Nähe eine Schafherde gibt, lohnt es sich, den Schäfer zu fragen, ob er dir nach der Schur etwas von der Wolle abgibt.

Weil aber nicht jeder Schafe bei sich um die Ecke hat, sind Schafwollpellets (von Schafen aus Deutschland) eine gute Möglichkeit, dieses wunderbare Produkt dennoch in deinem Garten zu nutzen. Außerdem können die Pellets einfach dosiert werden und sind durch das Pressen etwas platzsparender in der Aufbewahrung.

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