Es gibt ja Themen, die sind so spannend, da weiß man direkt, dass man dazu unbedingt etwas sagen muss. Genau so ging es mir, als Antje von Empower Your Garden von Ihrer Blogparade erzählt hat. Das Thema „Grüne Rebellen im Garten – UnkrautLIEBE oder LIEBEr weg?“.

Mega, oder?

Wenn du meine Begeisterung noch nicht verstehen kannst, schau doch mal, was so ganz allgemein meine Meinung zu Unkraut im Garten ist. Die Kurzfassung: Eigentlich ist Unkraut vor allem Kraut, mit dem wir auf den ersten Blick nichts anfangen können und wir sollten nochmal mit unvoreingenommenem Blick darauf sehen.

Und weil ein Text über diese wertvollen Pflanzen definitiv noch nicht genug ist, möchte ich diesen Blogartikel meinem Lieblings“unkraut“ – der Brennnessel – widmen. Ja, ausgerechnet diesem überall wachsenden, so gar nicht extravaganten Gewächs, vor dem wir unsere Kinder warnen, weil es echt fies wehtun kann. Also, was ist es, das die Brennnessel so besonders macht?

Die Brennnessel – eine schöne Pflanze?

Ich gebe zu, Schönheit liegt im Auge des Betrachters und ist bei der Brennnessel auch nicht unbedingt auf den ersten Blick zu erkennen. Man muss schon genauer hinsehen, um den Reiz dieser Pflanze zu erkennen. Aber wenn im Frühling die ersten Triebe in ihrer ganz besonderen Färbung hervorkommen – so zart und doch so stark gleichzeitig – hat die Brennnessel für mich ihren ersten optischen Höhepunkt erreicht. Diese lila-grünen Blattspitzen bezaubern mich wirklich.

Wildkräuter aus dem Garten

Der zweite Moment, wo ich beim Anblick von Brennnesseln die Kamera zücken muss, ist, wenn sie im Sommer blühen. Ganz lange war mir gar nicht bewusst, wie Brennnesselblüten aussehen, aber seit ich es einmal gesehen habe, fällt es mir überall auf. Die Stränge mit den Blüten verleihen der sonst so robusten Pflanze ein ganz filigranes Aussehen.

Gesund und lecker: Brennnesseln essen

Brennnesseln können aber viel mehr als gut aussehen. Als Wildkraut voller Vitamine und Mineralstoffe ist sie auch eine abwechslungsreiche Zutat in der Küche. Verwenden kannst du von ihr fast alles. Die Vorteile gegenüber vielen anderen Wildpflanzen: Brennnesseln sind einfach zu erkennen, sie wachsen in rauen Mengen und sie wachsen über einen sehr langen Zeitraum im Jahr. Einmal im Garten etabliert, säen sie sich außerdem großzügig aus, so dass garantiert für Nachschub gesorgt ist.

Du kannst Brennnesseln auf viele Arten in der Küche verwenden. Hier meine erprobten Zubereitungsarten als eine winzig kleine Auswahl:

Brennnesseln im Garten: kostenloser Bio-Dünger

Brennnesseln kannst du nicht nur selbst essen. Sie bieten auch deinen Gemüsepflanzen Nährstoffe und können deshalb zum Düngen, aber auch zur Pflege bei sog. Schädlingen verwendet werden.

Zum Düngen kannst du aus den Brennnesseln eine Jauche ansetzen (1 kg Brennnesseln auf 10 l Wasser, 10-14 Tage stehen lassen) und deine Pflanzen regelmäßig mit der 1:10 verdünnten Flüssigkeit gießen. Da Brennnesseln v.a. viel Stickstoff enthalten, fördert die Brennnesseljauche besonders das Blattwachstum.

Beim Auspflanzen deiner Tomatenpflanzen ins Freie kannst du auch kleingeschnittene Brennnesseln mit ins Pflanzloch geben. Wenn sie sich zersetzen, entsteht Wärme, die den Tomaten die Füße wärmt und die Nährstoffe werden nach und nach freigegeben und bieten so deinen Pflanzen eine gute Versorgung für den Start.
Genau so kannst mit den kleingeschnittenen Brennnesseln mulchen (= die nackte Erde bedecken) und damit den Bodenlebewesen und deinen Pflanzen etwas zu futtern bieten und den Boden feucht halten.

Anstatt dich also über Brennnesseln im Garten zu ärgern, kannst du sie ganz gezielt für dich und deinen Garten nutzen. Wenn du sie im Garten ausbringst, solltest du allerdings darauf achten, dass sie noch keine Samen gebildet haben. Sonst wachsen sie demnächst auch in deinem Gemüsebeet…

Brennnesseln für die Artenvielfalt

Zu guter Letzt ist die Brennnessel auch eine besonders wertvolle Pflanze im (Natur-) Garten. Wenn du Brennnesseln in deinem Garten zulässt, tust du unmittelbar etwas gutes für die Artenvielfalt. Sie ist nämlich eine wichtige Raupenfutterpflanze, von der sich viele Schmetterlingsraupen ernähren. Manche Schmetterlinge, wie das Tagpfauenauge, sind sogar auf die Brennnessel spezialisiert und fressen nichts anderes. Deshalb machen unsere super aufgeräumten Gärtnern ohne solche „Un“kräuter ihnen das Überleben schwer. Und wer würde nicht Schmetterlinge im Garten beobachten wollen?

Es geht also nicht immer nur um Blüten im naturnahen Garten. Manchmal muss es auch etwas handfestes zu essen sein.

Na, hat sich deine Sicht auf die oft so unbeliebte Brennnessel etwas verändert?
Was wäre deine wichtigster Grund, der Brennnessel im Garten eine Chance zu geben?
Egal was es ist. Du tust damit dir, deinem Garten und der Natur etwas Gutes 🙂

Und jetzt spring doch mal zu Antjes Zusammenfassung aller teilnehmenden Texte und lies die anderen spannenden Beiträgen. Vielleicht entdeckst du ja noch mehr „Unkräuter“, die du schon bald mit anderen Augen sehen kannst.

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2 Antworten

  1. Liebe Antje, vielen Dank für diese tolle Challenge!
    Ja, wenn man sie gut im Essen versteckt, macht am ehesten auch die Familie mit 🙂

    Ich bin gespannt, wie es euch schmeckt.

    Liebe Grüße, Hannah

  2. Liebe Hannah,

    1000 Dank für diesen Beitrag zur Unkrautblogparade „auf den letzten Drücker“. 💚
    Ja, die Brennnessel darf auch bei mir im Garten bleiben – in den wilden Ecken – als Kinderstube für die Schmetterlingsraupen und viele andere Insekten.
    Allerdings habe ich bisher noch nicht versucht, sie zu essen. Das werde ich mir nach deinem Beitrag noch einmal überlegen. Mit der Idee des Toppings mit ihren Samen kann ich vielleicht auch meine Familie schrittchenweise überzeugen und auf den Geschmack bringen. 🙂🌱

    Liebe Grüße
    Antje | Empower Your Garden

    PS: Alle Beiträge zur Unkrautblogparade habe ich hier gesammelt: https://antje-mueller.net/unkraut-liebe/

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